Die Aussage der Bundesbildungsministerin, Anja Karliczek (CDU), Bildung und Forschung seien mit einem Rekordhaushalt von 17,6 Milliarden Euro weiterhin Priorität für die Bundesregierung, stimmt. Dem Bundesministerium für Bildung und Forschung steht die viertgrößte Summe des Gesamthaushalts zur Verfügung.
Seit ziemlich genau vier Monaten übt Merkels Überraschungskandidatin Anja Karliczek nun ihr Amt aus. Für viel Aufsehen hat sie in dieser Zeit nicht gesorgt. Eine Pressemitteilung der CDU vom 17. Mai 2018, in der sie zitiert wird, ist uns allerdings ins Auge gefallen. Darin heißt es, dass für Bildung und Forschung ein Rekordhaushalt von 17,6 Milliarden Euro im kommenden Jahr zur Verfügung steht und diese Posten somit eine Priorität für die Regierung darstellen.
Gemäß Bundeshaushaltsplan 2017 für das Bundesministerium für Bildung und Forschung stehen für das Jahr 2017 tatsächlich genau 17,6 Mrd. Euro zur Verfügung (S. 4). Im Vergleich zum Jahr 2016 ist der Gesamthaushalt des Ministeriums mit einem Mehr von fast 1,2 Mrd. Euro um 7,8 Prozent gestiegen. Davon abzuziehen sind Aufwendungen für Personal und sächliche Verwaltungsausgaben, die sich im Jahr 2017 auf über 188 Mio. Euro und im Jahr 2016 auf rund 170 Mio. Euro belaufen haben. 2013 (13,7 Mrd. Euro) bis 2017 (17,6 Mrd. Euro) ist der Haushalt des Ministeriums für Bildung und Forschung somit um knapp 4 Mrd. Euro gewachsen.
Im Vergleich zu den anderen Ministerien der Bundesregierung befindet sich das Haushaltsvolumen für Bildung und Forschung auf Rang vier mit 5,4 Prozent der Gesamtausgaben. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales nimmt mit ca. 137,6 Mrd. Euro (41,8 Prozent) die Spitzenposition ein, gefolgt vom Bundesministerium der Verteidigung mit 37 Mrd. Euro (11,2 Prozent) und dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit 27,9 Mrd. Euro (8,5 Prozent). Das Haushaltsvolumen für Bildung und Forschung liegt damit über dem Ausgabenbudget der neun übrigen Ministerien. Die Aussage, der Haushalt von 17,6 Milliarden Euro habe Priorität für die Bundesregierung, kann bestätigt werden.
Damit setzt sich in dieser Legislaturperiode ein Trend fort, der schon vor der Regierungszeit der großen Koalition begann: Der stetige Zuwachs des Bildungs und Forschungsbudgets. Während das Ministerium 2012, mit einem Budget von knapp 12,5 Milliarden Euro, noch an siebter Stelle im Bundeshaushalt stand, ist es mittlerweile der fünftgrößte Ausgabenposten.
Fazit: Die Aussage von Anja Karliczek, Bildung und Forschung stellen mit 17,6 Milliarden Euro einen Rekordhaushalt und somit Priorität für die Bundesregierung dar, stimmt. Der Haushalt für Bildung und Forschung ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und ist momentan der viertgrößte Posten im Etat der Bundesministerien.
Ein Gedanke zu „Mit einem Rekordhaushalt von 17,6 Milliarden Euro blieben Bildung und Forschung Priorität der Bundesregierung.“
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Wo ist denn da die Relation zu anderen Artikeln auf dieser Seite? Wo finde ich hier einen Satz wie ” …man muss schauen, wie man Priorität definiert …”. Also wann ist etwas Priorität? Wenn es auf Platz 1 steht? Auf eins bis drei? Noch auf dem Vierten? Warum da Schluss machen? Reicht es nicht zu sagen: Etwas hat Priorität, wenn wir dafür überhaupt Geld ausgeben?
BTW: Die Bundesschuld steht auf Platz 4 und für 2018 rutscht die “Priorität” noch eine Platz weiter runter 😉